"Chemie am Samstag 2021“ - Veranstaltungsreihe

Wie sehen wir eigentlich? – Evolution eines biochemischen Prozesses

Samstag, 13.11.2021, 10:00 Uhr


Wenn Sonnenlicht auf den Mond trifft, bringt es diesen zum Leuchten. Das Abbild dieses Leuchtens trifft auf unsere Augen und eröffnet uns so eine sonst unsichtbare Welt. Schon früh haben sich griechische Denker und Philosophen bemüht, die Funktionsweise des Sehens zu ergründen. Erst der Astronom Keppler (1571-1630) schaffte es, die Abbildung der Aussenwelt im Auge korrekt zu beschreiben, indem er Erkenntnisse der Anatomie, Optik und Astronomie zusammenführte: «Das Licht erzeuge auf der Retina ein umgekehrtes verkleinertes Bild der Aussenwelt, dass dann vom Verstand verarbeitet werde.» Der Feinbau der Retina sowie deren biochemischen Prozesse sind bis heute Gegenstand moderner Sehforschung. Vergleicht man den Sehprozess des menschlichen Auges mit demjenigen einzelliger Organismen, ergeben sich unerwartete Übereinstimmungen, die zeigen, dass Sehen eine bevorzugte Fähigkeit darstellt, sich in der Umwelt zu bewegen, sich zu behaupten und sich fortzupflanzen. Dies spricht für einen evolutiven Wettbewerbsvorteil des modernen Auges auf biochemischer sowie auf struktureller Ebene.

Veranstaltende: Fachbereich Chemie / Biochemie / Pharmazie der Universität Bern
Redner, Rednerin: Prof. Dr. Achim Stocker
Datum: 13.11.2021
Uhrzeit: 10:00 - 12:00 Uhr
Ort: Hörsaal U113
Departement für Chemie, Biochemie und Pharmazie
Freiestrasse 3
3012 Bern
Anmeldung: Hier für die Teilnahme anmelden ...
Merkmale: Öffentlich
kostenlos